Interessantes nicht nur für Raucher


Was bringt das Rauchen?

(Quelle: NichtRaucher-Zeitung)

Sport und Rauchen

Zum Erfolg im sportlichen Wettkampf gehören nicht nur ein individuell abgestimmter Trainingsplan und eine gute sportmedizinische Betreuung, sondern auch eine an den tatsächlichen Bedürfnissen des Körpers orientierte Lebensweise mit gesunder Ernährung, ausreichend Schlaf und Verzicht auf Suchtmittelkonsum. Insbesondere die schädlichen Wirkungen des Rauchens und Passivrauchens werden oft unterschätzt.

Vier Irrtümer der Raucher

Geben Sie das Rauchen auf und erfreuen Sie sich an Ihrer besseren körperlichen Verfassung und an der wiedergewonnenen Unabhängigkeit. Belohnen Sie sich! Setzen Sie das gesparte „Zigaretten-Geld“ sinnvoll ein, indem Sie sich einen lange gehegten Wunsch erfüllen. Das einzige, worauf Sie verzichten, ist der schlechte Geschmack im Mund morgens beim Erwachen und der unangenehme Geruch nach kaltem Rauch in der Wohnung.

Aus Freude am Leben
und aus Liebe zur Gesundheit:
Gib Nikotin keine Chance!


Religion und Rauchen – ein interreligiöses Thema

Rauchverbot im Vatikan

Mit Wirkung vom 1. Juli 2002 wurde in allen Innenräumen des Vatikans das Rauchen untersagt. Übertretungen des Rauchverbotes werden seitdem mit einer Geldbuße in Höhe von 30,- Euro geahndet.

Dabei mag frommen Menschen die rein pekuniäre Strafe vergleichsweise mild erscheinen: Vor mehr als dreihundert Jahren galt es noch als etwas Teuflisches, wenn Zeitgenossen Rauch aus Nase und Mund quoll, so dass Raucher damit rechnen mussten, exkommuniziert zu werden.

Tabakkonsum aus jüdischer Sicht

Das jüdische Religionsgesetz ist dynamisch, ist immer im Gehen. Deshalb wird es auf Hebräisch als „Halacha“ bezeichnet. Halacha heißt „Gehen“ und drückt aus, dass das jüdische Religionsgesetz sich in einem stetigen Prozess der Entwicklung befindet.

Die Dynamik der Halacha ist einerseits dadurch bedingt, dass sie sich immer wieder neuen Fragen stellen muss, die durch technische und wissenschaftliche Erfindungen und Fortschritte oder durch politische und gesellschaftliche Veränderungen entstehen, und sie beantworten muss. Andererseits drückt sich die Dynamik der Halacha dadurch aus, dass sie auch schon entschiedene Fragen immer wieder neu überdenkt und entscheidet, vor allem wenn neue Informationen eine erneute halachische Beurteilung erforderlich machen. Die Frage, ob Rauchen aus halachischer Sicht zu erlauben oder zu verbieten sei, ist ein Paradebeispiel zur Illustration der Dynamik der Halacha. Sie zeigt die stetige Entwicklung des jüdischen Religionsgesetzes besonders klar auf.

Die halachischen Entscheidungen über das Rauchen haben sich im Laufe der Zeit drastisch verändert und widerspiegeln die großen Fortschritte der medizinischen Erkenntnisse über das Rauchen.(…) Da heute eindeutig erwiesen ist, dass Rauchen unser Leben gefährdet, muss Rauchen als von der Thora verboten betrachtet werden.

Interessant ist, dass zusätzlich zu diesen medizinischen Faktoren in der halachischen Diskussion über das Rauchen auch andere Überlegungen hinzukommen, die die Rabbiner zu einem Rauchverbot veranlassen. Unter anderem stellen einige postum fest, dass Rauchen ein vollkommen sinnloser Zeit- und Geldverbrauch ist. Auch dieses Argument bringt heute mehr und mehr Rabbiner zu der Überzeugung, dass halachisch gesehen Rauchen eindeutig zu verbieten sei.
(aus einem Artikel des Rabbiners David Bollag, erschienen in der Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“ vom 24.04.02)

Rauchverbot für thailändische Mönche

Nach einer aktuellen Statistik stirbt die Mehrzahl der thailändischen Mönche an Lungenkrebs oder anderen durch das Rauchen verursachte Krankheiten. Mit einem Rauchverbot in buddhistischen Tempeln will nun die Regierung in Bangkok die Zahl der Krebstoten unter den Mönchen senken. Das Gesundheitsministerium und die Religionsbehörde wollen gemeinsam das bereits 1997 erlassene, bislang jedoch ignorierte Verbot durchsetzen, kündigte Gesundheitsministerin Keyuraphan an.
(Quelle: Berliner Morgenpost vom 02.04.02)

„Esset und trinket und schweifet nicht aus“ – Koran gegen das Rauchen

Eine Stellungnahme von Prof. Dr. Hayrettin Karaman in einer der maßgeblichen Schriften der türkischen Religionsbehörde unter „Erlaubtes und Verwehrtes“, übersetzt von Achmed Schmiede:

Ab dem 15. Jahrhundert hat der Tabak, aus der Neuen Welt kommend, seinen Einzug auch in die islamischen Länder gefunden, und seitdem befassen sich die islamischen Rechtsgelehrten mit der Frage, wie er zu beurteilen ist. (…)

Die Äußerung, das Rauchen sei lediglich verpönt (mekruh), geht darauf zurück, dass die Betreffenden sich entweder scheuen, eine durch Analogieschluss erwiesene Bestimmung als das zu bezeichnen, was sie ist, nämlich eine Verwehrung (haram), oder keine genauen Informationen über die Schädlichkeit des Rauchens besitzen.

Die Beurteilung, das Rauchen – insbesondere das gewohnheitsmäßige – sei verwehrt, stützt sich auf die Schäden, die es hervorruft, den Begriff der Verschwendung (israf) und die Angehörigen gegenüber bestehende Unterhaltspflicht (nafaka).

Schädlichkeit: Das Rauchen beeinträchtigt sowohl die Gesundheit und das Wohlbefinden des Rauchenden selbst als auch der Menschen in seiner Umgebung. Der erlauchte Gesandte hat mit den Worten: „Weder unmittelbar noch mittelbar Schaden (anrichten)!“ untersagt, Schaden zu verursachen, und Gott der Erhabene sagt: „…stürzt euch nicht mit eigener Hand ins Verderben“ (el-Bakara: 2/195), „…begehet nicht Selbstmord“ (en-Nisâ: 4/29).

Verschwendung (israf): Hierunter sind unnötige materielle Aufwendungen zu verstehen, die Koran und hadis verbieten: „…esset und trinket und schweifet nicht aus…“ (el-A’raf: 7/31) „der Prophet hat nutzlose materielle Aufwendungen untersagt“.

Unterhaltspflicht (nafaka): Ehemänner, Väter und Unterhalter bedürftiger Verwandter sind verpflichtet, für deren Lebensunterhalt (Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztliche Behandlung usw.) aufzukommen. Es ist ihnen verwehrt (haram), davon Geld beispielsweise für Zigaretten abzuzweigen.

Daraus folgt, dass bei Vorliegen einer dieser drei Gründe das Rauchen verboten ist. Liegt keiner davon vor, so ist es verpönt (mekruh). Ob aber haram oder mekruh: Das Rauchen ist aus Glaubensgründen zu unterlassen. Dies gilt auch für das Rauchen der Wasserpfeife und das Schnupfen.

Wenn in der Türkei und anderen islamischen Ländern dennoch geraucht wird, liegt dies wie im christlichen Abendland wohl an wirtschaftlichen Interessen – und an menschlichen Schwächen.

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