Der Nichtraucherbund Berlin-Brandenburg e.V.


Warum braucht man einen Verein, der sich um Nichtraucherschutz kümmert?

Ist es nicht Sache eines jeden Einzelnen, zu entscheiden, ob er rauchen möchte oder nicht? Gewiss, aber das Problem liegt doch darin, dass im Schnitt mit jedem Raucher fünf Nichtraucher "mitrauchen". Einige von ihnen haben vielleicht nichts dagegen, die anderen aber wollen nicht oder - weil sie Allergiker sind - können oder dürfen nicht mitrauchen.

Dass Raucher ihre Gesundheit - zum Teil ernsthaft - schädigen und die Solidargemeinschaft, Nichtraucher inbegriffen, dafür aufkommen muss, ist eine Tatsache, die hier nicht weiter betrachtet werden soll.

Das Problem ist das zwangsweise Passivrauchen, also die Beeinträchtigung einer Mehrheit durch eine Minderheit. Weniger als ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland raucht und mehr als zwei Drittel sind eigentlich Nichtraucher, werden aber mehr oder weniger durch Passivrauchen beeinträchtigt.

Dieses Spannungsfeld bildete auch den Kern der Bundestagsdebatte vom 31.05.2001 (Weltnichtrauchertag) zum Antrag einer interfraktionellen Gruppe von 135 Abgeordneten "Für einen verbesserten Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz", der eine Änderung der Arbeitsstättenverordnung zum Ziel hatte. Hier einige Auszüge:

Nichtraucherbund - ein Verein mit Tradition

Logo bis 2009Vorläufer des Nichtraucherbundes war der 1979 gegründete Landesverband des Ärztlichen Arbeitskreises Rauchen und Gesundheit e. V. Er setzte sich zusammen aus interessierten und engagierten Personen, die etwas gegen die Belästigung durch Tabakrauch und die Schädigung durch Passivrauchen unternehmen wollten.

Der Begriff "ärztlich" klang vielleicht ein bisschen akademisch elitär, und der Begriff "Arbeitskreis" hielt möglicherweise Personen, die sich nur als zahlende Mitglieder einbringen wollten, von einem Beitritt ab. Aufgrund der Wichtigkeit und Dringlichkeit eines umfassenden Nichtraucherschutzes sollte die Gruppierung jedoch von Menschen aus allen Bevölkerungsschichten mitgetragen und mitgestaltet werden. So kam es im Juli 1981 zur Gründung des Nichtraucherbundes Berlin e.V.

Seinen größten Mitgliederzuwachs konnte der Nichtraucherbund in den Jahren 1987 bis 1989 verzeichnen. Zuvor war er bereits als Selbsthilfegruppe anerkannt worden. Dieser Status ermöglichte in der Vergangenheit verschiedentlich, ABM-Mittel zu erhalten. Hiervon profitierte insbesondere die Bemühung um Nikotinprävention an den Schulen.

Mit dem Fall der Mauer und der Aufhebung der Teilung Berlins vergrößerte sich der Tätigkeitsbereich des Nichtraucherbundes erheblich. Unsere Info-Stände sind seither nicht nur im gesamten Stadtgebiet, sondern z. T. auch im brandenburgischen Umland zu finden. Das Schulangebot "Rauchfrei aufwachsen" (Nikotinsuchtprophylaxe) wurde auf die Ostberliner Schulen ausgedehnt. Aus den neuen Bundesländern erreichten uns seither nicht nur telefonische und schriftliche Anfragen von Nichtrauchern und Rauchern, sondern auch Beitrittsgesuche.

Logo ab 2010Insoweit war es nur logisch, der veränderten Situation Rechnung zu tragen und dies auch im Vereinsnamen deutlich zu machen. Der neue Vereinsname "Nichtraucherbund Berlin-Brandenburg e.V." wurde von der Mitgliederversammlung am 12. September 2009 beschlossen und mit Eintragung der Satzungsänderung in das Vereinsregister beim Amtsgericht Charlottenburg am 21. April 2010 unter Aktenzeichen VR 6814 B wirksam.

Der Nichtraucherbund ist eine der größten regionalen Nichtrauchergruppen in Deutschland und dazu eine der aktivsten. Mit der im September 1999 eingerichteten Beratungsstelle im Haus der Demokratie und Menschenrechte in der Greifswalder Straße (nahe Alexanderplatz) verfügt der Nichtraucherbund als einzige Nichtraucherinitiative Deutschlands über ein öffentliches Büro mit festen Sprechzeiten.

Mit Aufklärungs- und Informationskampagnen hat der Nichtraucherbund ständig auf die Gefahren des Passivrauchens aufmerksam gemacht und einen gesetzlichen Nichtraucherschutz gefordert. Folgerichtig hat sich der Nichtraucherbund auch bei den Beratungen zum Berliner Nichtraucherschutzgesetz vom November 2007 eingebracht, konnte sich allerdings nicht mit allen Forderungen durchsetzen. Die Folge: ein Gesetz mit vielen Ausnahmen. Um eine Verbesserung des Gesetzes herbeizuführen, startete der Nichtraucherbund im Verbund mit anderen Initiativen die Volksinitiative "Frische Luft für Berlin" und hat 23.633 gültige Unterstützerunterschriften gesammelt. Diese wurden im April 2011 dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Walter Momper, übergeben.

Unsere rauchfreien Veranstaltungen - wie Wanderungen, Radtouren, Besichtigungen, Tagesfahrten, Preisskat und Doppelkopf - erfreuen sich großer Beliebtheit bei unseren Mitgliedern und Gästen und werben für ein nikotinfreies Miteinander.

Nichtraucherbund - das sind nunmehr weit mehr als 40 Jahre Engagement für Nichtraucherschutz und Förderung des Nichtrauchens.

Der Nichtraucherbund heute ...