Nikotinsucht-Prophylaxe

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet die Nikotinsucht mit deren schrecklichen Folgen, wie langwierige, lebensverkürzende Leidensphasen der Raucher/innen und massiv Lebensqualität einbüssenden Lebensabschnitten als größtes gesundheitliches Einzelproblem weltweit. So hat die WHO der Nikotinsucht weltweit verstärkt den Kampf angesagt.

In Deutschland ist die Häufigkeit des Rauchens bei Jungen und Mädchen weiter rückläufig. Im Jahr 2001 rauchten laut einer Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) noch 27,5 Prozent der 12- bis 17-Jährigen, aktuell sind es 9,7 Prozent - ein historischer Tiefstand. Die BZgA sieht darin den Beleg dafür, dass die in den letzten Jahren auf Jugendliche ausgerichtete Tabakprävention mit zahlreichen Maßnahmen der Verhaltens- und Verhältnisprävention erfolgreich gewesen ist.

Unverändert liegt aber das Einstiegsalter in die Raucherkarriere in Deutschland bei 11 Jahren. Dabei ist auffallend, dass die Raucherquote bei den 11-jährigen noch unter, bei den 13-jährigen regelmäßigen Raucherinnen aber bereits um 40 % über der der gleichaltrigen Jungen liegt. Auch bei den 15-jährigen Jugendlichen liegt die Quote der Raucherinnen noch um 23 % über der Quote der gleichaltrigen Jungen.

Auch das zunehmende Ausprobieren von E-Shishas und E-Zigaretten bei den Jüngeren gibt Anlass zur Besorgnis, sagt Frau Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA. In Deutschland gibt es rund 500.000 Jugendliche, die noch nie eine Tabakzigarette geraucht, aber bereits E-Produkte konsumiert haben. Das Ausprobieren der elektronischen Produkte birgt die Gefahr des Einstiegs zum Rauchen von Tabak. Auch aus diesem Grund gehören diese Produkte nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen.

Elternhäuser und Schulen leisten leider zu wenig Aufklärung und so sind den Heranwachsenden die gesundheitlichen Auswirkungen des Konsums von Tabak- und E-Zigaretten allzu oft nicht bewusst.

Prävention und Nikotinsuchtprophylaxe bilden den Schwerpunkt des Schulangebotes des Nichtraucherbundes "Rauchfrei aufwachsen". Hierbei stellen wir Grund-, Ober- und Berufsschulen in Absprache mit den Schulleitern einen Pädagogen zur Verfügung.

Der Tabakprävention von Jugendlichen widmet sich interdisziplinär auch das Tumorzentrum Berlin, in dem Abteilungen bzw. Institute mehrerer Berliner Kliniken zusammenarbeiten, mit dem Präventionsprojekt "Schüler in der Klinik".